Koans
- rollinwal

- 2. Sept.
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 19. Sept.
Was sind Koans

1. Koans sind keine Rätsel
Ein Koan ist nicht dazu da, logisch oder intellektuell „gelöst“ zu werden. Es ist also kein Puzzle, das man knacken kann, und auch keine Weisheitssprüche-Sammlung.
2. Den Geist blockieren
Die meisten Menschen suchen immer nach einer verstandesmäßigen Antwort. Koans sind so gebaut, dass der Verstand mit seiner Logik scheitern muss. Sie bringen dich an eine Grenze, wo Denken nicht mehr weiterhilft.
3. Direkt ins Erleben
Wenn das Denken ins Stocken kommt, öffnet sich ein Raum für unmittelbares Erleben: ein Gefühl, ein Bild, ein „Aha“ jenseits von Worten. Zen sagt: Direkter Kontakt mit der Wirklichkeit, ohne Filter.
4. Übung im Hier und Jetzt
Ein Koan zwingt dich ins Jetzt. Es ist wie ein Schlag auf die Schulter: „Schau hin! Sei da!“Nicht in Gedanken an Vergangenheit oder Zukunft, sondern ganz gegenwärtig.
Kurz gesagt:
Koans wollen dich nicht „belehren“, sondern aus Denkgewohnheiten reißen, damit du einen direkten Blick auf das Leben bekommst.
Koans sind eher wie kleine Steine, die man in einen stillen Teich wirft: die Wellen breiten sich von selbst aus.
Vielleicht lachst du über manche Koans, vielleicht verdrehst du die Augen – und vielleicht bleibt eines davon im Hinterkopf hängen und begleitet dich eine Weile.
Das ist schon genug, und nun viel Spass
1. Joshu’s Hund
Ein Mönch fragte Meister Joshu: „Hat ein Hund Buddha-Natur?“Joshu antwortete: „Mu!“
2. Ein Händeklatschen
Wie klingt das Klatschen einer einzelnen Hand?
3. Seidenschal und Regen
Ein Schüler fragte: „Wie ist Buddha?“ Der Meister antwortete: „Drei Pfund Flachs.“
4. Stille im Bambushain
Zwei Hände machen ein Geräusch. Was macht die eine Hand?
5. Das Banner bewegt sich
Zwei Mönche stritten sich über ein Banner.Der eine sagte: „Das Banner bewegt sich.“Der andere sagte: „Der Wind bewegt sich.“ Der Meister sprach: „Nicht Wind, nicht Banner – der Geist bewegt sich.“
6. Der Frosch im Teich
Ein Schüler fragte: „Was ist Zen?“ Der Meister antwortete: „Der Frosch springt ins Wasser – platsch!“
7. Joshu’s Tee
Ein Mönch fragte Joshu: „Ich bin neu hier, bitte belehre mich.“Joshu fragte: „Hast du schon gefrühstückt?“ „Ja.“„Dann wasch deine Schale.“
8. Die Brücke
Ein Schüler fragte: „Was ist die Wahrheit?“ Der Meister antwortete: „Sie geht über die Brücke.“
9. Kein Wasser, kein Mond
Ein Mönch sagte: „Ich bin sehr einsam.“ Der Meister antwortete: „Du hast den Mond verloren, weil du im Wasser suchst.“
10. Ein Stock
Ein Schüler fragte: „Was ist Buddha?“ Der Meister hob seinen Stock und sprach: „Buddha!“
11. Hakuin’s Klang
„Was ist das wahre Klanglose?“
12. Baum vor dem Garten
„Warum kam Bodhidharma aus dem Westen?“ Der Meister sagte: „Der Baum im Garten.“
13. Kuh geht durch das Fenster
„Die ganze Kuh geht durch das Fenster. Warum passt nur der Schwanz nicht hindurch?“
14. Das Feuerkind
„Das Feuerkind sucht nach Feuer – warum?“
15. Ein Tropfen Tau
Ein Schüler fragte: „Wie groß ist das Universum?“ Der Meister antwortete: „Ein Tropfen Tau auf einem Grashalm.“
16. Der Klang des Regens
„Was ist Zen?“„Hörst du den Regen?“
17. Keine Gedanken, keine Form
„Was ist der Weg?“ „Kein Gedanke, keine Form.“
18. Der zerbrochene Krug
Meister Ikkyu zerbrach den Wasserkrug eines Novizen. „Warum zerbrachst du ihn?“Ikkyu: „Warum hast du ihn nicht bewahrt?“
19. Der Fuchs
Ein alter Mönch sagte: „Ein erleuchteter Mensch fällt nicht ins Ursache-Wirkung-Gesetz.“ Meister Hyakujo sprach: „Du verstehst falsch. Der Erleuchtete ignoriert Ursache und Wirkung nicht.“
20. Das Schweigen von Vimalakirti
Man fragte Vimalakirti: „Was ist die höchste Wahrheit?“Vimalakirti schwieg.
21. Nansen schneidet die Katze
Mönche stritten über eine Katze.Nansen hob die Katze hoch: „Wenn ihr ein wahres Wort sagt, verschone ich sie. Wenn nicht, töte ich sie. “Niemand sprach. Nansen schnitt die Katze entzwei.
22. Tokusan und die Kerze
Ein Mönch brachte Tokusan eine brennende Kerze.Tokusan blies sie aus.
23. Zhaozhou und die Zypresse
Ein Mönch fragte: „Warum kam Bodhidharma nach China?“ Zhaozhou sagte: „Die Zypresse im Garten.“
24. Shuzan’s Bambusstock
Shuzan hielt seinen Bambusstock hoch: „Wenn ihr ihn Bambusstock nennt, widersprecht ihr. Wenn ihr ihn nicht Bambusstock nennt, verleugnet ihr. Was nennt ihr ihn?“
25. Der Mönch und das Lachen
Ein Schüler fragte: „Was ist Buddha? “Der Meister lachte.
26. Gute und schlechte Tage
Ein Mönch fragte Yunmen: „Wie ist Buddha?“Yunmen sagte: „Ein guter Tag – ein schlechter Tag.“
27. Wozu meditieren?
Ein Schüler fragte: „Warum meditieren wir?“ Der Meister sagte: „Damit wir aufhören, zu fragen, warum wir meditieren.“
28. Der brennende Tempel
„Was tust du, wenn der Tempel brennt?“Antwort: „Ich sitze ruhig und trinke Tee.“
29. Die Wildgans
Ein Meister fragte: „Wo ist die Wildgans?“ Ein Schüler antwortete: „Davongeflogen.“Der Meister drehte seine Nase und sprach: „Du sagst, sie sei davongeflogen?“
30. Die Stille nach dem Gong
„Was bleibt, wenn der Klang des Gongs verklingt?“
31. Der leere Spiegel
„Was ist der Geist?“„Ein klarer Spiegel.“ „Und wenn der Spiegel zerbricht?“
32. Das Salz im Wasser
„Wie löst man das Leiden?“ „Wie Salz im Wasser.“
33. Der Finger und der Mond
„Die Lehre ist wie ein Finger, der auf den Mond zeigt. Schau nicht auf den Finger, sondern auf den Mond.“
34. Rinzai’s Schrei
Ein Mönch fragte Rinzai nach dem Sinn von Zen. Rinzai brüllte.
35. Ein Schuh in der Luft
Ein Meister hob seinen Schuh und warf ihn in die Luft.„ Was ist das?“
36. Die brennende Fackel
„Wie trägst du die Fackel weiter, ohne sie zu löschen?“
37. Dürres Holz
„Wie klingt das Klatschen von dürrem Holz?“
38. Zwei Spiegel
„Wenn zwei Spiegel einander gegenüberstehen, was ist dann die Wirklichkeit?“
39. Die Weiden im Hof
„Was ist die Essenz von Zen?“ „Die Weiden sind grün, die Blumen sind rot.“
40. Der Meister schläft
Ein Schüler fragte: „Was ist die höchste Lehre?“ Der Meister schlief ein.
So wie ein Koan nie das Ende einer Geschichte ist, sondern immer ein Anfang ... also wenn du magst, öffne noch ein paar andere Türen auf meiner Homepage und sieh, wohin sie dich führen.. Würde mich sehr freuen.
Wal
Ganz zum Schluss:
Hakuin Ekaku (1686–1769) Einer der berühmtesten Zen-Meister Japans. Er meditierte jahrelang über Joshu’s „Mu“. Nach intensiver Praxis hatte er mehrere tiefe Erwachens-Erlebnisse, die er als sein endgültiges Durchbrechen der „Mauer von Mu“ beschrieb.
Guteido, ein Schüler RinzaisRinzai stellte ihm wiederholt Fragen (Koans) und schlug ihn dabei mit dem Stock. Irgendwann, mitten in diesem Ringen, fiel Guteido in ein Erwachen.
Wumen Huikai (1183–1260) Der Herausgeber des berühmten Mumonkan („Das Tor ohne Tor“), arbeitete jahrelang mit dem „Mu“-Koan. Sein Erwachen beschrieb er als Durchbrechen einer eisernen Wand.
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