Kontakt
Seit über 20 Jahren arbeite ich als selbständiger Grafiker und Künster.
Ausstellungen:
Kulturprozent Migros, Zugerland in Steinhausen
Atelier R6 in Steinen
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Jemanden verletzen ist einfach,
jemanden heilen ist schwierig.
Warum dieses Thema?
Wir leben (schon länger) in einer Zeit, in der Krieg und Terror sehr oft die Schlagzeilen beherrschen. Wir erfahren das Neueste über Panzer, Kampfdrohnen, ballistische Raketen, Hyperschall-Raketen usw. Oder wer liefert wem Waffen oder eben nicht.
Doch was machen wir mit diesen Informationen? Ein ohnmächtiges Kopfschütteln, hilfloses Achselzucken, sich vielleicht ärgern … aber irgendwann stumpfen wir ab, mögen es eigentlich gar nicht mehr hören/lesen.
Klar, es ist wichtig, dass man über solche Sachen informiert wird, dass es öffentlich ist. Das es die Welt erfährt. Doch was können wir gegen diese grossen Konflikte ausrichten? Seien wir ehrlich, eigentlich gar nichts. Wir können es nicht stoppen, nicht aufhalten, geschweige denn verhindern. Das können nur ganz wenige «Staatsführer». Nicht?
Meine Themen sind nicht die grossen, fürchterlichen Kriege und die daraus resultierenden Gräueltaten. Ich denke an die verborgenen, versteckten, hinter fest verschlossenen Türen, fast stillen Gewaltanwendungen … häusliche Gewalt:
• Körperliche Gewalt an Kindern durch die Eltern
• Drohungen oder psychische Gewalt in der Partnerschaft
• Stalking durch den Ex-Partner oder die Ex-Partnerin
• Vergewaltigung in der Ehe
• Sexuelle Übergriffe in der Familie
• Usw.
Bundesamt für Statistik:
In der Schweiz werden pro Jahr rund 20000 Straftaten im häuslichen Bereich registriert Dies sind die offiziellen Zahlen. Wie sieht wohl die Dunkelziffer aus?
Es ist schlimm, wenn sich das Zuhause in eine Hölle verwandelt. Die Kinder, die Frauen können der Gewalt kaum oder nur sehr schwer ausweichen oder entfliehen. Wo wollen sie denn hin?
Was für erbärmliche Charakteren müssen das sein, die die eigene Familie terrorisieren, verprügeln, misshandeln. Es gibt da einfach nichts «schönzureden» von wegen «er hatte selber eine schwere Kindheit usw. ….». Im Gegenteil, gerade solche eigenen schlimmen Erfahrungen sollten doch dazu führen, die selbst erlebte Gewalterfahrung nicht in seine eigene Wohnung, in die eigene Familie zu tragen und sich da als brutaler Schläger und fieser Widerling zu aufzuführen.
Wenn es gelingt, dem häuslichen Gewaltumfeld zu entkommen, wird eine vollständige Heilung selten möglich.
Die Täter bekommen keine bleibenden Schäden.
Aber auch Gewalterlebnisse ausserhalb des häuslichen Umfeldes enden immer traumatisch. Wie Gewalt an Schulen, sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz, Raubdelikte usw.
Ein unheilvolles Übel ist, die Schuld sogar dem Opfer zuzuschreiben:
… man geht nicht Nachts um halb drei noch auf die Strasse, man muss damit rechnen ausgeraubt zu werden, also, selber schuld …
… selber schuld ist auch das Mädchen, wenn es die Einladung zum «chillen“ der 3 Jungs annimmt und dann vergew…
Usw.
Solche Gedanken, dem Opfer die Schuld zu geben, sei es nur teilweise, oder die Abscheulichkeit, den Täter sogar zu verstehen bis hin zur Perversion (wie bereits erwähnt) der Täter-Opfer-Umkehr, dürfen nicht sein. Denn die Schuld liegt immer beim Täter. Warum? Weil nur er die Gewalt, den Missbrauch stoppen kann, er ist der stärkere. Das Opfer kann es nicht, es ist schwächer, ist hilflos.
Nicht immer ist es rein körperliche Gewalt:
Zwangsheirat, Hass auf anders Denkende, Hass auf Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe, Religion oder sexuellen Ausrichtung, Mobbing an Schulen und Arbeitsplätzen. Hass- und Wutkommentare in den sogenannten sozialen Medien. Ideal für feige Menschen dank der Anonymität des Internets. Solche Anfeindungen und verbale Widerwärtigkeiten können verheerende Folgen für die Psyche des Opfers mit sich bringen; bis hin zum Suizid.
Sinn meiner Arbeiten
Meine Bilder sollen an die Opfer erinnern, an die Gequälten, an den häufig langwierigen Heilungsprozess, an den Schmerz, an die Ausweglosigkeit, an das Ausgeliefertsein. Der Willkür und Laune preisgegeben.
Sie sollen aber auch eine Gedankenstütze sein. Eine Gedankenstütze, dass man einander wohlwollend begegnet, einen achtsameren Umgang zueinander pflegt sowie unterstützend hilft. Einfach füreinander da sein.
Doch da treiben – dumpfen Kreaturen nicht unähnlich – «Menschen» ihr Unwesen, die körperliche aber auch psychische Gewalt an Schutzbedürftigen und Schwächeren austoben, an Kindern, Frauen … sei es Daheim, am Arbeitsplatz oder sonst irgendwo.
Klar; es wird immer Wölfe geben, die Schafe reissen wollen, dies ist leider nicht zu verhindern. Aber wir können Hütehunde werden, Hütehunde sein, welche die Schafe schützen, sie verteidigen. Je mehr Hütehunde es werden oder sind, desto schwerer wird es für die Wölfe.
Wir sollten daran denken, dass auch Du und ich vielleicht einmal froh sein werden über einen Hütehund der Dich und mich beschützt, der uns zur Seite steht, der uns hilft, der für uns einsteht …
Mit anderen Worten: Wäre doch toll, wenn wir mehr Zivilcourage zeigen, wenn man von Unrecht weiss oder Unrecht sieht.
Thema Gewalt allgemein – persönliche Meinung
Es ist für mich unverständlich, worin der Reiz besteht, Gewalt an Schwächeren auszuleben, sie zu terrorisieren. Ich habe das nie verstanden und werde es nie verstehen.
Die Politik noch die Religion jedwelcher Richtung ist für mich nicht wirklich erkennbar bestrebt, ein humanistisches Zusammenleben zu fördern. Dies sollte doch das Ziel jeder Gemeinschaft sein.
Im Gegenteil, alles radikalisiert sich. Andere (politische/gesellschaftliche) Meinungen und Richtungen werden angefeindet, werden der Objektivität beraubt, auf ein unsachliches, rechthaberisches, emotionales Niveau verschoben und in plakative Rhetorik verpackt.
Fake-News werden gestreut. Lügen werden zu «alternativen Fakten» erklärt und als Wahrheit verkauft. Und es gibt Menschen, die so einen Stuss auch noch glauben und vorbehaltlos akzeptieren.
Selbst kleinste Gruppierungen wollen ihr Ding um jeden Preis durchsetzen, durchdrücken. Und dies fördert unweigerlich Angst, Ausgrenzung, Wut, Unterdrückung, Unfreiheit und somit im Endeffekt zwangsläufig ausufernde, hasserfüllte Gewalt.
So sollten wir doch wenigstens in unserem Umfeld, in unserem eigenen Daheim für «Freude» «Wohlwollen» und «Liebe/Mitgefühl» (Bramaviharas) sorgen, so wie es der Zen lehrt oder Immanuel Kant in seinem «Kategorischen Imperativ» beschreibt, um nur zwei bekannte «Philosophien» zu bemühen. Es sollte doch selbstverständlich sein, einander Sorge zu tragen, füreinander da zu sein.
Gewalt, in jedwelcher Form auch immer, darf auch nie eine gesellschaftliche Akzeptanz erfahren, nicht mal eine Duldung. Bereits das Wegschauen ist eine (Vor)-Form des Gutheissens. Die «Politphilosophin» Hanna Arendt beschreibt dies sehr eindrücklich.
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Kurz noch etwas zu ZEN
Seit über 20 Jahren umgebe ich mich der Lebenseinstellung des ZEN. Doch der Grundgedanke des ZEN ist weit mehr als Meditation. Es ist ein Konzept, keine Religion oder Philosophie. Es ist eine Grundhaltung dem Leben gegenüber. Dem Leben gegenüber Anderen, dem Leben gegenüber einem selbst. Kern des Zen ist Liebe, Güte und Mitgefühl. Bedeutet, nicht bewusst anderen Schaden zuzufügen. Sich Souverän und mit Übersicht sich in allen Situationen verhalten. Kein kleingeistiges, engstirniges Leben führen. Offen und unterstützend für die Menschen sein. welche man liebt.
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